EMDR - Eye Movement Desensitization and Reprocessing - auf deutsch: Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung. Das Modell geht davon aus, dass in einem geschlossenen physiologischen System Informationen ange-messen verarbeitet werden. Ein Zustand neurologischen Gleichgewichtes wird (wieder) hergestellt-> selbstständige Verarbeitung erfolgt in den REM Schlafphasen. Traumatische Erlebnisse blockieren das System und bleiben "unverarbeitet" im System hängen. Dieses Belastende reagiert auf interne und externe Reize und löst Reaktionen aus-> d.h. es ist keine selbständige Verarbeitung (mehr) möglich, dies kann zu Panikattacken, Albträume etc. führen.
Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelte diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen Ende der 80er Jahre. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapie-methode anerkannt.
Die Wirksamkeit von EMDR ist durch wissenschaftliche Studien belegt. Die Forschungsergebnisse zeigen: nach der Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung mit EMDR fühlen sich 80 % der Patienten deutlich entlastet – und das bereits nach wenigen Sitzungen. Ein zentrales Element der EMDR-Behandlung ist die Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung unter Nutzung bilateraler Stimulation: die Patientin/der Patient folgt den Fingern der Therapeutin mit den Augen, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Diese Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten.
EMDR kann erfahrungsgemäß erfolgreich eingesetzt werden bei folgenden Indikationen: Reaktionen auf Traumatisierungen (PTBS), Bewältigung von Unfallfolgen, - von traumatisierenden Trennungen, Extreme Trauerreaktionen, Ängste/Phobien, Chronische Schmerzen, Psychosomatische Störungen, Zwangshandlungen.
EMDR ist integrativer Bestandteil einer fundierten Beratung. Über EMDR können belastende Emotionen, Gedanken, Bilder verarbeitet, desensibilisiert und im Gehirn neu assoziiert (vernetzt) und heilsam integriert werden.